SSH, SFTP und FTP
Was ist der Unterschied
Das traditionelle FTP-Zugriffs-Verfahren bietet von Haus aus keine Möglichkeit einer Verschlüsselung. Die Konzeption des FTP-Protokolls erschwerte es lange Zeit, eine sinnvolle Verschlüsselung nachzurüsten. Auch daher haben wir zu Beginn vollständig auf FTP-Zugriffe verzichtet. Zwichenzetlich wurde mit der FTPES genannten Technik eine vollumfängliche Verschlüsselung in das FTP-Protokoll eingebaut. Daher bestehen jetzt keine weiteren Bedenken, FTP einzusetzen. Der Zugriff muss aber zuerst aktiviert werden.
Das SSH-Protokoll (secure shell) beschreibt eine Methode zum verschlüsselten Zugriff auf entfernte Rechner. Mittels SSH ist die Bedienung eines fremden Rechners so möglich als würde man selbst an diesem sitzen. Dabei ist sowohl die Übertragung als auch die Anmeldung stark verschlüsselt und daher nicht von Dritten mitlesbar. Als zusätzlichen Komfort, besteht die Möglichkeit, sich mit SSH-Key anzumelden. SFTP ist eine Datei-Übertragungs-Technik, die auf SSH aufbaut und daher die Verschlüsselung von SSH mitbenutzt.
FTP-Zugriff
Bitte beachten Sie: Wir erlauben nur verschlüsselten Zugriff mittels des FTPES-Protokolls (FTP explicit security). Nicht alle FTP-Programme beherrschen dieses Verfahren. Es wird jedoch nur bei diesem Verfahren sicher gestellt, dass sowohl Ihre Anmeldedaten als auch die übertragenen Dateien zuverlässig geschützt werden.
Eine Liste der FTPES-fähigen Client-Programme befindet sich z.B. in der Wikipedia.
Bevor Sie Ihren Zugang über FTP benutzen können, müssen Sie dies aktivieren. Im Webinterface steht Ihnen diese Einstellung zur Verfügung. Es ist auch möglich, zusätzliche FTP-Benutzer anzulegen, die dann nur auf einzelne Unterverzeichnisse Zugriff erhalten.
SSH- / SFTP-Clients
Portabel (verfügbar für Windows, Linux und Mac OS X)
FileZilla
FileZilla ist ein sehr einfaches und übersichtliches (S)FTP Programm. Im Feld "Host" bitte sftp://schokokeks.org eingeben, da schokokeks.org alleine nicht ausreicht, ansonsten ein sehr gutes Programm.
FileZilla beherrscht auch FTPES.
Linux (teilweise auch Mac OS X)
scp
scp ist das Standard-Programm auf jedem Unix-System mit OpenSSH.
scp quelldatei.txt server:pfad scp server:pfad/quelldatei.txt /lokaler/pfad scp -r quellordner/ server: scp -r server:/home /tmp
rsync
Eine der bequemsten Möglichkeiten, die eigene Homepage aktuell zu halten, ist rsync. rsync ist ein Programm zum Synchronisieren von beliebigen Verzeichnissen und es kann genauso lokal oder über eine SSH-Verbindung arbeiten.
Angenommen, die lokale Kopie der Homepage (die man bearbeitet) liegt unter /var/www/blablub.de und die öffentliche Version (die synchronisiert werden soll) liegt unter schokokeks.org:websites/blablub.de, dann könnte der rsync-Befehl so aussehen:
rsync --quiet --recursive --links --safe-links --perms --rsh="ssh -q" --delete \ --compress /var/www/blablub.de/ schokokeks.org:websites/blablub.de/
Damit würde die Seite exakt so gespiegelt wie sie lokal vorliegt.
Wenn man nun online bestimmte Daten hat, die beim update nicht gelöscht oder überschrieben werden sollen, dann kann man diese --exclude [pattern] explizit ausschließen. Die Hilfeseite, die man mit man rsync lesen kann, gibt noch einige weitere Beispiele und Informationen dazu her.
lftp
lftp ist ein sehr mächtiges FTP Programm für die Konsole. Es unterstützt SFTP und viele andere FTP Protokolle. Um sich zu schokokeks.org zu verbinden einfach den folgenden Befehl verwenden ("benutzername" durch den eigenen Benutzernamen ersetzen):
lftp sftp://benutzername@schokokeks.org/home/benutzername
Ähnlich wie rsync verfügt lftp über gute Mirror (Spiegeln von Daten) Funktionen.
lftp kann auch mit ftpes umgehen. Allerdings gilt das nur, wenn lftp gegen gnutls oder gegen eine aktuelle Beta-Version von openssl 1.0.0 gelinkt ist. Mit einer aktuellen openssl-version (0.9.8) funktioniert ftpes nicht. Die Debian-Pakete von lftp sind gegen gnutls gelinkt, für Gentoo-Nutzer empfielt es sich, lftp mit USE="gnutls" zu kompilieren.
Nautilus und Konqueror
Die Dateimanager von GNOME und KDE beherrschen ebenso SFTP/SCP. Wenn man sftp://schokokeks.org/ in der Adresszeile eingibt, verbinden sich die Dateimanager auf schokokeks.org.
Nautilus bringt seit der Version 2.6 den spacial mode mit. Das bedeutet, dass keine Adresszeile vorhanden ist. Entweder man tippt nun jedes mal ctrl + l und dann sftp://schokokeks.org oder man wählt Datei ---> Server verbinden und enthält hernach ein Icon auf dem Desktop, mit welchem man sich per Doppelklick auf den Keks verbinden kann.
Beim Konqueror besteht ebenfalls die Möglichkeit, per fish://schokokeks.org/ zuzugreifen. Dabei wird dann kein SFTP sondern SSH direkt genutzt. Für unseren Server ist es egal (SFTP ist im Zweifel zu bevorzugen), bei anderen könnte SFTP deaktiviert sein.
Windows
Leider gibt es für die Windows-Welt noch nicht so den Drang nach erhöhter Sicherheit, daher ist die Nachfrage (und damit wiederum das Angebot) an SSH-Clients nicht allzu groß. Dennoch gibt es auch hier vernünftige Clients, die eine Benutzung genau so einfach machen wie mit FTP.
WinSCP
WinSCP ist ein SFTP/SCP-only-Client, der Keylogin unterstützt und einen SSH-Agent mitbringt. Wir haben auch eine Anleitung zur Benutzung.
Putty
Der wohl bekannteste SSH-Client für Windows ist Putty.
Im Unterschied zu den oben genannten ist Putty kein Client um Dateien zu kopieren sondern zum besagten Fernzugriff mit einer Konsole. Der ganze Komfort, den eine Linux-Konsole bietet, ist mit Putty nutzbar, es lassen sich damit aber keine Dateien übertragen.
Es gibt auch das Programm PSCP (vom selben Autor) zum Kopieren von Dateien, da es aber (siehe oben) bessere Alternativen gibt, sei davon abgeraten.